Bike Multitool Test

Multitool Test – Die besten Multifunktionswerkzeuge für Mountainbike und Rennrad

Fahrrad-Multifunktionswerkzeuge gibt es wie Sand am Meer, vom 5 Euro Tool aus dem Discounter bis hin zu Schweizer Taschenmesser Tools für über hundert Euro. Wir haben uns für Euch umgeschaut und stellen Euch in diesem Multitool Test die interessantesten Werkzeuge für Mountainbiker, E-Biker, und Roadracer vor. Nach einiger Recherche und Vorabauslese aus über 20 Multiwerkzeugen haben wir schließlich die 10 Bike Tools gekauft die uns von ihren Spezifikationen am meisten überzeugen konnten. Unter diesen Tools sind einige Platzhirsche unter den Firmen gleich mehrfach mit Tools für verschiedene Anforderungen vertreten (Minimalistisch & leicht V.S. Großer Umfang an Funktionen). Wir haben alle Modelle im Gelände und in der Werkstatt anhand mehrerer Kriterien gegeneinander getestet und präsentieren Euch die besten Multitools die für Euren Einsatzzweck passen.

Um es vorweg zu nehmen, bei den von uns für den Test ausgewählten Tools gab es bezüglich der Qualität keine wirklich schwarzen Schafe und Ihr könnt getrost zugreifen, die Unterschiede liegen im Detail und hier vor allem beim Einsatzzweck. Unser Overall Testsieger Multitool, das Topeak Mini Pro 20 können wir 95% Prozent aller Radfahrer uneingeschränkt empfehlen. Für absolute Grammfuchser ist das Topeak Ninja 16+ unsere Topwahl, zumal die Ergonomie nicht unter dem geringen Gewicht leidet. Wer auch mal ohne Rucksack oder Tool in der Trikottasche unterwegs ist und sein Bike möglichst „clean“ halten möchte, der sollte sich das in den Gabelschaft integrierte Tool von OneUp anschauen.

Hersteller / Produkt Topeak Mini Pro 20 Topeak Hummer 2 Crankbrothers M19 Pedro´s RX Micro 20 Lezyne VPRO 17 Park Tool i-Beam OneUp EDC Topeak Hummer 2

Gesamtsieg

testsieger

Topeak Mini Pro 20

Das Topeak Mini Pro 20 ist unser Multitools Testsieger. Mit 160 Gramm ist das Mini 20 Pro zwar nicht das leichteste Modell im Test, allerdings zeigt sich hier wieder einmal, dass ausgewogene und qualitativ hochwertige Allrounder in der Gesamtwertung besser da stehen als Spezialisten in Einzeldisziplinen. Das Topeak Multitool verfügt über alle Standard-Inbusschlüssel in den Größen von 2mm bis 10mm, dazu Schlitz- und Kreuzschlitzschraubendreher, Torx 10 und 25, sowie einen sehr präzise funktionierenden und hervorragend verarbeiteten Kettennietdrücker. Dazu gesellen sich Speichenschlüssel in verschiedenen Größen und eher selten gebrauchte Funktionen wie Speichenhalter und Kettenhaken. Großer Vorteil ist zudem, dass die im Topeak Mini 20 pro enthaltenen Einzeltoos ebenfalls gut für Rennräder funktionieren. Zudem bringt Topeak diese Funktionen in einem erstaunlich flachen Baumaß unter und verpackt das ganze in einer kleinen Neoprentasche. Handling und Ergonomie des Topeak Multitools empfanden wir als eine der besten aller Bike Multitools im Test und die Verarbeitungsqualität war über jeden Zweifel erhaben. Wir können den Testsieger uneingeschränkt empfehlen.

Tipp für Gewichtsfetischisten

Top Pick Empfehlung

Topeak Ninja 16+

In der Top Pick Wertung schon wieder ein Multitool von Topeak? Irgendwas scheinen sie richtig zu machen. Diesmal die Empfehlung für ein besonders leichtes Bike Multitool. Mit nur knapp über 90 Gramm Gewicht stellt das Ninja 16+ einen neuen Leichtgewichtsrekord auf, nimmt dabei nur wenig Platz in Anspruch. Beim Ninja 16+ setzt Topeak beim Rahmen des Tools anstatt von Aluminium auf kohlefaserverstärkten Polymerkunststoff. Nach anfänglicher Skepsis überzeugte uns das Ninja Tool mit seiner Robustheit und erstaunlich hohen Verwindungssteifigkeit. Logischerweise kann es nicht ganz mit dem Funktionsumfang der größeren Tools mithalten, verfügt aber dennoch wie schon im Namen angegeben, über 16 einzelne Funktionen, darunter die am häufigsten verwendeten Sechskantgrößen (Inbus) von 2, 2,5, 3, 4, 5, 6, und 8mm, sowie Torx in den Größen 10, 15 und 25. Dazu kommen ein gut verarbeiteter Kettennietdrücker, zwei Speichenschlüssel, Kettenhalter und zwei Schaubendreher (Schlitz und Kreuzschlitz). Aus ergonomischer Sicht erreicht es aufgrund der kurzen Bauform nicht ganz an den Overall Sieger heran, hier können bei wirklich festen Schrauben ein paar wichtige Zentimeter Hebelkraft fehlen. In der Trikottasche trumpft es mit seinem Federgewicht dagegen auf und die Ausrede das Multitool aus Gewichtsgründen nicht mitzunehmen zählt wirklich nicht mehr, denn das Ganze wiegt weniger als 100ml Wasser aus der Trinkflasche, grade mal zwei Schlucke.

Tipp für Verstauung im Bike

Top Pick Empfehlung

OneUp EDC

Das OneUp EDC hat uns mit seinem einzigartigen und innovativen Verstaumechanismus beeindruckt. Das gesamte Multitool mit 21 Funktionen lässt sich komplett im Gabelschaft unterbringen und nimmt somit keinen Platz im Trikot weg und wird auch nicht mehr vor der Tour vergessen. Das OneUp EDC wiegt nur extrem leichte 108 Gramm und hat doch alles wichtige an Bord, darunter alle üblichen Bits inklusive Inbusschlüsseln in den Größen 2 bis 8mm, einen Torx 25, sowie einen Kreuzschlitzschraubendreher. Irgendwie hat es OneUp auch noch geschafft dem EDC einen gut funktionierenden Kettennietdrücker, Speichenschlüssel, Ersatz Kettenglieder und sogar einen Reifenheber zu verpassen. Neben allem Lob und unserer offensichtlichen Begeisterung für das System, ist es nicht für alle ideal. Was uns verwunderte, war dass eine passende EDC Abdeckkappe erworben werden muss, die wie schon das Toolset selbst nicht ganz billig ist und das System damit zum teuersten aller Bike Multitools im Test macht. Eine Einschränkung ergibt sich für Biker die mehr als ein Bike verwenden und das EDC im Gabelschaft verstauen möchten, sie müssen dann das Toolset herausnehmen und ins andere Bike stecken…und wieder eine relativ teure Verschlusskappe kaufen. Wer lediglich ein Bike besitzt und dies für sportliche Ausritte benutzt, für den könnte das OneUp EDC das perfekte Tool sein, wer sein Bike auch ab und an als Transportmittel oder zum Pendeln benutzt, schaut sich ggf. die klassischen Tools an, da das Gabelschaft Versteck nicht abschließbar ist und das Tool so im ungünstigsten Fall gestohlen werden könnte. Die Tools selbst sind etwas kleiner und kürzer als bei den größeren Multitools im Test, aber wir waren generell über die guten Ergonomie erstaunt, die das Arbeiten mit dem EDC nicht zum Gefummel werden lässt. Persönlich bevorzugen wir zum biken eher die klassischen Tools, da wir meist ohnehin mit Protektorrucksack unterwegs sind. 

Crankbrothers M19

Das M19 Bike Multitool von Crankbrothers ist ähnlich wie einige der Topeak und Park Tool Modelle schon ein echter Klassiker, der schon seit mehr als 10 Jahren fast unverändert gebaut wird. Mit knapp unter 175 Gramm gehört das M19 zu den eher schwereren Vertretern im Bike Multitool Test und ist vielleicht auch aufgrund seiner Größe nicht die erste Wahl für Biker und Rennradler die ihr Tool im Trikot mitführen wollen. Auf der anderen Seite sorgt das klassische Design des Crankbrothers M19 aber auch für eine hervorragende Ergonomie, die auch perfekt für größere Hände und zum Lösen sehr festsitzender Schrauben ist. Die komplett abgerundeten und handschmeichelnden Aussenschalen sorgen für guten Sitz in der Hand und verhindern effektiv Druckstellen, oder die fiesen kleinen Blutergüsse in den Fingergelenken die vielleicht der Eine oder Andere von Euch auch schon mal beim Schrauben hatte. Auch an Features ist das, Nomen est Omen, mit 19 Tools ausgestattete Multitool nicht arm. Neben den üblichen Torx, Inbus, und Standardschraubendrehern kommt es auch mit Speichenschlüsseln und natürlich einem Kettennietdrücker. Im Lieferumfang enthalten ist ein kleines, stylishes Aluminiumcase in welches das M19 Multitool wie angegossen hineinpasst. Da das Crankbrothers Bike Multitool aber aufgrund seines Gewichts ohnehin eher ein Rucksackleben führt, als dass es im Trikot mitgenommen wird, haben wir meistens auf das Case und seine fast 40 Gramm Extragewicht verzichtet. Ein super Bike Multitool mit hervorragender Ergonomie und sehr ansprechendem Preis. Taugt unserer Meinung nach auch zum gelegentlichen Schrauben in der Werkstatt. Wer ein ähnlich gutes Tool mit weniger Gewicht sucht, sollte sich das Topeak Mini Pro 20 ebenfalls anschauen.

Pedro´s RX Micro 20

Wie auch das Lezyne V PRO 17, ist auch das Pedro´s RX Micro 20 nicht grade einer der billigsten Vertreter im Bike Multitool Test. Es kostet deutlich über 35 Euro, bringt dafür aber zumindest eine lebenslange Garantie und einige einzigartige Funktionen, wie ein Tool zum öffnen von Schimano Kurbelkappen. Auch die zwei integrierten Ringschlüssel sind ehr ein Unikum als Standard. Darüber hinaus sind natürlich auch alle anderen Inbus und Torx Tools an Bord. Ebenfalls sehr praktisch sind auch die beiden an den Seiten angeklipsten Reifenheber, die ein Abziehen der Reifen deutlich erleichtern. Auch die restliche Ergonomie des Pedro´s ist Spitze, nicht zuletzt auch wieder aufgrund der großflächigen Reifenheber (die es sonst nur noch am Topeak Hummer 2 im Test gibt), die an den Seiten effektiv Druckstellen verhindern. Lediglich der Kettennietdrücker könnte unserer Meinung nach ein bisschen weniger fummelig sein, hier haben andere Tools die Nase vorn. Aufgrund des hohen Preises würden wir persönlich eher zu unserem Testsieger Tool greifen, allerdings ist das Pedro´s super für Biker mit Schimano Kurbelsets und alle die nicht noch separat ein paar Reifenheber mitnehmen möchten.

Lezyne V PRO 17

Lezyne hat uns die Vorauswahl nicht gerade leicht gemacht, da sie eine fast unüberschaubare Auswahl an Tools anbieten, die sich zum Teil nur durch die An- oder Abwesenheit einer Schlüsselgröße, eines kleineren Features oder des Finishs unterscheiden. Das das V PRO 17 alles Essentielle mitbringt und sich auch preislich schon etwas von den anderen Kandidaten im Bike Multitool Test abhebt, haben wir es im Test anstelle seiner noch umfangreicheren Brüder mit aufgenommen. Es ist ähnlich wie das Crankbrothers ist das Lezyne V PRO 17 mit zwei Schalen aufgebaut, die einzelnen Tools sind dabei aber nicht um die Schalenachse herumgebogen, sondern am Ende durchbohrt und damit auf die Schalenachse aufgefädelt. Das sieht nicht nur sehr sauber aus, sondern macht das Tool auch extrem flach und spart deutlich Gewicht. Wer meint, dass durch das schmale Design die Ergonomie leidet, irrt. Genauso ging es uns übrigens auch. Auch sehr festsitzende Schrauben ließen sich problemlos lösen und auch das Lezyne gibt mit hervorragendem Handsitz ein passables Gelegenheitstool für die Werstatt ab. Ein Genuß mit dem sehr edel gearbeiteten Lezyne zu arbeiten und wir können es vorbehaltslos empfehlen, einzig sein Preis ist vergleichsweise hoch.

Park Tool I Beam IB3

Das Park Tool I Beam hat bei uns im Bike Multitool Test einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Einerseits ist es noch vergleichsweise günstig gepreist, bringt dafür aber nicht so viele Funktionen wie die Konkurrenz mit. Obwohl es auf zwei Aussenschalen verzichtet und dafür die einzelnen Tool rechts und links eines Mittelstegs aufreiht, kann es daraus keinen Gewichtsvorteil schlagen, im Gegenteil, mit 177 Gramm ist es sogar eines der schwersten im gesamten Bike Multitool Vergleich. Auf der anderen Seite gerät ihm diese konstruktive Besonderheit zum Nachteil, nämlich im Kapitel Ergonomie. Vor allem beim Lösen hartnäckiger Schrauben drücken sich die Halteachsen des Werkzeugs in die Handflächen, was wir als richtig unangenehm empfanden. Andere Tools schlagen sich hier deutlich besser und realisieren problemlosere Funktion bei weniger Gewicht und höherer Ergonomie. So sehr wir die Park Tool Werkstatt-Werkzeuge mögen, im Bike Multitool Test muss sich das I-Beam hinten anstellen.

Topeak Hummer 2

Zu guter Letzt haben wir nochmal ein drittes Topeak Produkt im Bike Multitool Test und zwar, weil es ein leicht anderes Anforderungsprofil erfüllt. Beim Hummer/Hexus (es wird unter beiden Modellnamen vertrieben) steht im Topeak Portfolio nicht so sehr das Gewicht im Vordergrund, sondern eine gute Ergonomie. Diese wird, ähnlich wie beim Pedro´s, durch die zwei angeklipsten Reifenheber realisiert, die nicht nur beim Reifenwechsel Gold wert sind, sondern auch die Haptik verbessern. Die einzelnen Tools sind etwas länger gestaltet als beim internen Konkurrenten Mini Pro 20 und das gesamte Werkzeug ist schmaler, so lassen sich tief liegende Schrauben besser erreichen. Besonders gut gefallen hat uns der Kettennietdrücker, der groß dimensioniert ist und  aufgrund der großen Hebelwirkung (in einem der beiden Reifenheber ist eine Schraube eingelassen die in den Kopf des Nietdrückers passt) butterweich auch festeste Nieten löst und wieder hereindrückt, ohne dass einem die Fingerkuppen abfallen. Für diesen Extrakomfort muss man allerdings ein paar Extragramm gegenüber dem Mini Pro und erst recht gegenüber dem Alien 16+ in Kauf nehmen. Ein super Allrounder, der bei uns immer auf Tour mitfährt, besondere Stärken sind seine Reifenheber und der geniale Kettennietdrücker.

Unsere Testkriterien

Wir haben alle Bike Multitools im Test anhand von fünf Kriterien bewertet. Zuallererst haben wir uns den Funktionsumfang der Tools angeschaut und bewertet wie gut sie die üblicherweise anfallenden Reparaturen für die verschiedenen Bike Disziplinen mit den integrierten Einzeltools bewältigen können. Als nächste wichtige Kriterien haben wir die Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie betrachtet. Unter Ergonomie verstehen wir vor allem wie die Tools in der Hand liegen und wie hoch die benötigten Hebel- und Drehkräfte sind. Ebenfalls haben wir bewertet ob es Druckstellen oder unangenehm Spitze Werkzeugteile gibt die beim Schrauben stören oder gar gefährlich sind. Bei der Bewertung der Benutzerfreundlichkeit haben wir vor allem darauf geachtet, ob man das Multitool direkt verwenden kann, oder ob man erst Teile davon, wie z.B. einzelne Bits zusammensetzen muss. Nicht zuletzt geht in die Benutzerfreundlichkeit so auch ein wie leicht einzelne Teile des Multitools verloren gehen können. Ein besonders wichtiger Punkt bei Bike Multitools ist natürlich deren Portabilität, also wie gut ein Werkzeug in Trikottasche oder Rucksack verstaubar ist. Beim Bewertungskriterium haben wir besonderes Augenmerk auf Gewicht und Größe/Bauform gelegt. Unser fünftes und letztes Kriterium im Bike Multitool Test war die Verarbeitungsqualität. Obwohl keines der Multitools im Test versagte gab es doch unterschiede in der Verarbeitung und der Materialauswahl die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Dass es hier keine größeren Ausreißer nach unten gab, lag vor allem an unserer sehr selektiven Vorauswahl, bei der wir Tools die uns billig verarbeitet erschienen, gar nicht erst mit in den Test aufgenommen haben.

Funktionsumfang

Um im Multitool Test in der Disziplin Funktionsumfang zu bestehen muss ein Tool mindestens über folgende Werkzeuge verfügen, die sowohl für Mountainbiker als auch für Straßenracer essentiell sind: Dazu gehören die Standardgrößen an Inbusschlüsseln (Sechskantschlüssel) in 2, 3, 4, 5, 6, und 8mm. Ebenfalls verfügen die Multitools über ein 25er Torx Bit und ein Kettenwerkzeug (Kettennietdrücken, ggf. mit Kettenhaken und Ersatzglied). Mit diesen Standardwerkzeugen seid Ihr für fast alle Reparaturen unterwegs gewappnet, egal ob Ihr an Vorbau, Bremsen, Umwerfer, Kettenblättern, Pedalen oder Sattel schrauben müsst.

Darüber hinaus variieren die Werkzeuge und Funktionen der einzelnen Multitools, bieten teils zusätzliche Torx Bits, Zwischengrößen bei den Inbusschlüsseln, oder Reifenheber.

Obwohl nicht jeder jede Werkzeuggröße benötigt, fanden wir es durchaus sinnvoll, wenn ein Tool mehr Funktionen aufwies, zumindest dies nicht unverhältnismäßig auf Gewicht und Größe schlägt. Jeder kennt vermutlich das Phänomen der großen Schweizer Taschenmesser, welche unglaublich viele Funktionen haben, aber dafür so groß und schwer sind dass sie niemand mehr mitnimmt. Wer öfter mit Rucksack oder Satteltasche fährt, der kann ohne schlechtes Gewissen ein paar Funktionen und Gramm mehr mitnehmen, wer spartanisch nur mit Trikot und Wasserflasche unterwegs ist, dem empfiehlt sich eher die Minimalausstattung. In unserem Multitool Test vertreten sind Werkzeuge mit 10 bis 23 Funktionen.

Wir sind in der Redaktion zwar kein Freund der „Mehr ist besser“ Devise, aber trotzdem gewinnt das Topeak Mini Pro 20 unseren Multitool Vergleichstest, da trotz der enormen Anzahl an Funktionen, quasi keinerlei Einschränkungen bei Gewicht und Größe gemacht werden müssen. Dazu kommt, dass das Topeak Multitool auch noch relativ fair eingepreist ist.

Bei der Anzahl der Funktionen liegen OneUp EDC das Lezyne RAP 21 nur knapp hinter dem Topeak. Das OneUp EDC bringt seine gesamten Funktionen in einer Steckhülse unter, die im Gabelschaft Platz findet. Das Lezyne RAP 21 besitzt als Alleinstellungsmerkmal eine Ersatzschraube für Kettenblätter und die Möglichkeit eine CO2 Kartusche zu integrieren. Das Pedro Rx Micro 20 bietet neben zahlreichen Funktionen ein Werkzeug für die Kappen von Shimano Tretkurbeln und zwei vollwertige Reifenheber. Am minimalistischsten kommen die gewichtsoptimierten Multi Tools Lezyne V10 und Topeak Ninja 16+ daher. In Bezug auf die Anzahl der Funktionen geht man hier den größten Kompromiss ein. Bei der Auswahl von Tools anhand ihrer einzelnen Werkzeuge raten wir zu einer realistischen Einschätzung was wird benötigt und wie viel Gewicht und/oder Geld bin ich dafür bereit in die Waagschale zu werfen. Wer zum Beispiel gar keine Shimano Kurbeln fährt oder auch nie CO2 Kartuschen verwendet, der benötigt auch die speziell darauf abgestimmten Funktionen nicht.

Ergonomie

Im der Wertungsdisziplin Ergonomie haben wir uns angeschaut wie gut die Multi Tools in der Hand liegen, ob sie griffig und auch bei höheren Hebelkräften noch bequem sind, und wie hoch die benötigten Handkräfte aufgrund der Länge des Hebels sind. Was nützt es wenn ein Multitool durch geringes Gewicht oder minimalen Platzbedarf glänzt, man mit ihm aber nicht vernünftig arbeiten kann weil man schmerzhafte Druckstellen in den Händen bekommt oder die Schraube erst gar nicht öffnen kann. Im Kapitel Ergonomie konnte uns die Tools von Crankbrothers, aber auch das Topeak Hummer 2 besonders überzeugen. Dies lag vor allem daran, dass diese Tools abgerundete Kanten aufweisen und auch die Kombination aus ausgeklapptem Werkzeug und Halterahmen einen genügend langen und bequemen Hebel bilden.

Fast ebenso leicht gingen die meisten Arbeiten mit dem Topeak Mini Pro 20 und dem Pedros Rx Micro 20 von der Hand, allgemein ließ sich aber beobachten, dass wir mit den sehr kompakten Modellen mehr Handkraft benötigten, was aber unserer Meinung nach die Ergonomie nicht in kritischer Weise einschränkt. Etwas mehr Kompromisse muss man dagegen bei den ultraleichten Multitools wie dem Topeak Ninja 16+ und dem Lezyne V10 eingehen. Die kurze Bauform von Griff und Werkzeug erfordert deutlich höhere Hebelkräfte, die zudem aufgrund des eckigeren Rahmens nicht so sicher und bequem in der Hand liegen. Das OneUp EDC ist auf minimales Packmaß ausgelegt und dies schlägt sich erwartungsgemäß auch in der Handhabbarkeit nieder, denn die teilweise sehr kleinen Werkzeuge sind schwierig zu halten. Aber nicht nur ein zu kleines Multitool kann Schwächen in der Ergonomiewertung aufweisen. Das Lezyne RAP 21 beweist eindrucksvoll, dass es trotz seiner eher klobigen Abmessungen nicht gut zu halten ist, da zu viele der integrierten Werkzeuge nicht bündig abschließen, sonder ungünstig herausstehen.

Portabilität

Portabilität ist relativ. Im Vergleich mit Werkzeug aus der Werkstatt oder dem Bikeshop sind die Fahrrad Multitools natürlich winzig und alle hier vorgestellten Bike Tools sind problemlos in Rucksack oder Satteltasche mitzunehmen. Aber wo es klein gibt, da gibt es natürlich immer auch noch kleiner. Was den Freizeitradler der ohnehin mit kleinem Gepäck unterwegs ist nicht weiter stört, ist dem gewichtsbewußten Racebiker unter Umständen schon zu schwer. Der offensichtliche Spagat zwischen Portabilität und Funktionalität/Ergonomie wird dabei für jeden Benutzer individuell und entsprechend seines Anforderungsprofils wahrgenommen. Spitzenreiter in der Disziplin Portabilität war mit nur 92 Gramm Gewicht das Ninja 16+ Multitool von Topeak und erreichte hier die maximal mögliche Punktzahl. Kaum schwerer war das ebenfalls eher spartanische Lezyne V10. Mit 108 Gramm brachte das OneUp EDC nochmals ein klein wenig mehr auf die Waage, Gewicht das allerdings fest am Bike untergebracht ist und nicht in einer Trikottasche herum baumelt.

Beide der fest montierten Bike Tools wurden schnell zu Favoriten unter unseren Testern, und sie sind eine hervorragende Option für Fahrer, die auf jeden Fall ohne Rucksack fahren möchten. Zwar nominell 50 Prozent schwerer als das Ninja 16+ ist unser Multitool Testsieger Topeak Mini 20 Pro mit seinen 153 Gramm immer noch sehr leicht und kompakt genug um in Rucksack oder Satteltasche nicht groß aufzufallen und das trotz seiner immensen 23 Funktionen. Am anderen Ende der Skala positionieren sich das Crankbrothers M19 und vor allem das sperrige und fast 200 Gramm schwere Lezyne RAP 21 Bike Tool.

Benutzerfreundlichkeit

Die meisten Multitools verfügen über eine durchaus gute Benutzerfreundlichkeit, allein der Tatsache geschuldet, dass die enthaltenen Werkzeuge meist nicht einzeln herumfliegen und verloren gehen können. Ausstattungsdetails wie Halterungen, Neoprentaschen oder das EDC System machen auch die Unterbringung an Person oder am Bike zum Kinderspiel. Auch Details wie das Zusammensetzen der Werkzeuge ist bei einigen Tools nicht ganz ideal gelöst. Verwendet man Tools mit vielen Einzelteilen wie etwa die Switch Wrap nur sporadisch, ist das absolut kein Problem, benötigt man sie häufiger, kann die Prozedur des Zusammensetzens vor Gebrauch schnell nerven. Gut gefallen haben uns das Pedro´s Rx Micro, das Topeak Hummer 2, aber auch das Crankbrothers M19. Einen kleinen Schritt mehr bis zur Betriebsbereitschaft, nämlich das Entfernen der Abdeckung, verlangen die Lezyne Multitools und das Topeak Mini 20 Pro. Das ist nicht weiter Schlimm und kostet nur wenige Sekunden, allerdings kann die Abdeckung verloren gehen. Weniger komfortabel, weil deutlich zeitintensiver gestaltet sich die Prozedur bei OneUp EDC und in besonderer Weise bei dem aus vielen Einzelteilen bestehenden Switch Wrap.

Haltbarkeit

Die gute Nachricht ist, das alle Markenwerkzeuge im Multi-Tool Test einen überaus guten Eindruck hinterlassen haben. Die Werkzeuge sind durchweg aus verchromtem Chrom-Vanadium-Stahl hergestellt, was ein merkbares Abnutzen bei normaler Nutzung äußerst unwahrscheinlich macht. Hier sind die hochwertigen Multitools in diesem Test im Vergleich zu ihren Verwandten aus Discounter und Baumarkt signifikant haltbarer und auch besser verarbeitet. Durchwegs vertrauenerweckend waren die Rahmen und Verschraubungen der Multitools. Zu unserer Überraschung war sogar das extrem leichte Topeak Ninja 16+ Gehäuse aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff extrem robust und zeigte auch nach monatelangem Gebrauch keine Nachteile gegenüber seinen Brüdern aus Metall. Leichte Schwächen könnten sich beim OneUp EDC aufgrund der Haltekonstruktion aus Kunststoff ergeben. Diese unterliegt zwar keinen Krafteinwirkungen beim Benutzen des Werkzeugs, stellt aber einen potentiellen Schwachpunkt dar.

Fazit Bike Multitool Test

Die Auswahl von Fahrrad Multitools ist riesig und neben den etablierten Marken tummeln sich mittlerweile immer mehr No Name Produkte und „Hausmarken“ auf dem Markt und das nicht nur beim Discounter, sondern auch auf Online Plattformen wie Amazon oder Ebay. Wir hoffen das Euch unser detaillierter Bike Multitool Test bei der Auswahl des für Euch besten Tools weiterhilft. Je nachdem worauf Eure Priorität liegt (bester Allrounder, besonders leicht und klein, am Bike verstaubar), empfehlen wir Euch unseren Testsieger bzw. einen der Eigenschaftssieger (Top Pick). Allgemein gilt, die Chance versehentlich ein fehlkonstruiertes und minderwertiges Tool zu kaufen ist deutlich minimiert wenn man sich an die etablierten Hersteller mit Jahrzehntelanger Praxiserfahrung hält und nicht zu billig kauft. Bike Multitools unter 15 Euro sind oft aus minderwertigem Stahl gefertigt und überstehen oft nicht mal den ersten Einsatz.

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