Columbia Outdry Ex Gold Test

wasserdichte daunenjacke

Columbia Outdry Ex Gold Test

— Bilder sind unterwegs, noch ein klein wenig Geduld —

Hersteller: Columbia
Modell: Outdry EX Gold
Gewicht: 500 Gramm
Modelle: Damen / Herren

Unser Urteil

Während einige der Hersteller in unserem Daunenjacken Test versuchen ihre Jacken mit behandelten Daunen oder imprägnierten Oberstoffen unempfindlich gegenüber Nässe oder einer kleinen Schauer zu bekommen, geht Columbia mit seiner Outdry Ex Gold einen noch radikaleren Weg: Warum nicht direkt eine wirklich wasserdichte Daunenjacke dachte sich wohl die Entwicklungsabteilung. Das Ergebnis ist durchaus interessant und ihre von uns getestete wirkliche Wasserdichtigkeit verleiht der Columbia ein Alleinstellungsmerkmal das so keine der anderen Daunenjacken bietet.

Obwohl wir die Idee genial finden, geht das Konzept unserer Meinung abseits von einem rein modisch motivierten Einsatz in der Stadt nicht ganz auf. Der dicke Oberstoff fühlt sich wenig angenehm an und macht die Jacke unnachgiebig und deutlich schwerer als die Konkurrenz. Geringe Atmungsaktivität, relativ geringe Wärmeleistung und ein für Wanderungen viel zu großes Packmaß führten im Test zu deutlichen Punktabzügen. Am Ende überzeugt die Columbia Outdry nur im Kapitel Wetterfestigkeit, was aber zu wenig ist um sich unter den hochkarätigen und teils merkbar besser verarbeiteten Mitbewerbern zu behaupten.

Isolierleistung

Im von uns am wichtigsten bewerteten Kriterium der Wärmeleistung schneidet die Columbia Daunenjacke im Test subjektiv am schlechtesten ab. Bei näherer Betrachtung wird auch klar woran das liegt. Columbia verwendet lediglich Daunen mit einer Bauschkraft von 700cuin, was einen der geringsten Werte im Vergleich darstellt und davon auch nicht allzu viel. Obwohl Columbia keine Angaben zur verwendeten Füllmenge an Daunen macht (wie dies z.B. bei Daunenschlafsäcken üblich ist), lässt sich am Volumen der Daunenkammern erahnen dass des nicht allzu viel sein kann. Neben geringer Bauschkraft und Füllmenge sind unserer Ansicht nach auch die relativ großen Kältebrücken für die schlechte Isolierleistung verantwortlich. Columbia näht, wie die Mitbewerber auch Ober- und Unterstoff zusammen, um die Daunen dazwischen zu fixieren, verklebt diese Stiche aber wieder wasserdicht. Diese daunenfreien Nahtbereiche fallen bei der Columbia Daunenjacke deutlich breiter aus (was sich leicht auf den Photos sehen lässt), was eine potentielle Kältebrücke darstellt. Alles in allem bildet die Columbia Outdry Ex Gold im Bereich Wärmeisolierung das Schlusslicht in diesem Vergleichstest und ist nur sehr bedingt für kaltes Wetter geeignet.

Gewicht

Mit gut 450 Gramm in Größe M ist die Columbia Daunenjacke eine der schwersten Kandidaten im Test. Da nur relativ wenig Daune zur Füllung verwendet wird, geht der Hauptteil des Gewichts auf das Konto des sehr steifen und robusten Außenstoffs.

Wetterfestigkeit

Bei der Regenfestigkeit schlägt die Stunde der Columbia Outdry Ex Gold. In ihrer Paradedisziplin macht ihr keine der anderen Daunenjacken etwas vor. Selbst stundenlange Wanderungen im strömenden Regen Islands, ohne zusätzliche Hardshell wohlgemerkt, konnten der Outdry und uns nichts anhaben. Während wir bei längeren Touren und schweißtreibenden Bergtouren aus Gründen des Klimakomforts eher auf eine Kombination aus Daunenjacke und Hardshell setzen, kann die Columbia Outdry dort durchaus Sinn machen, wo durchgehend gemäßigt kühle Temperaturen vorherrschen. Obwohl als Outdoorprodukt vermarktet, fanden wir die Outdry am besten im Urbanen aufgehoben, z.B. beim Flanieren durch die Stadt bei unbeständigem Wetter oder dem Gassigehen.

Passform & Schnitt

Aufgrund des regendichten Oberstoffs, der sich leicht gummiert anfühlend dem eines Seesacks ähnelt, ist die Outdry recht steif. Diese Steifigkeit führt dazu, dass die Ärmel beim Beugen der Arme leicht einengen. Im Rumpfbereich fanden wir die Columbia auch für breitere Staturen ausreichend geräumig geschnitten, wobei der steife Stoff im Bauchbereich etwas ab stand. Während die Länge der Ärmel für einige affenartige unter unseren Testern etwas länger hätten ausfallen dürfen, waren mit der Rumpflänge alle zufrieden. Je nachdem wie stark man sich bewegt, oder beim Gehen die Arme schwenkt, sorgt die Columbia im wahrsten Wortsinn für eine knisternde Stimmung. Ein weiterer Punkt der uns nach dem Wandern abends im Zelt störte ist die wenig kuschelige Haptik des Oberstoff. Während wir mit den meisten anderen Daunenjacken gerne abends am Kocher saßen oder bei kalten Nächten die Jacke im Schlafsack anzogen, war uns die Columbia hier deutlich zu unbequem.

Packmaß

Im Wertungskapitel Packmaß wird deutlich wo die Columbia Outdry zu Hause ist. Neben dem hohen Gewicht ist auch das Volumen eines der größten, so dass sie sich weniger zur Mitnahme auf Mehrtagestouren eignet.

Ausstattung & Features

Bekannt für innovative Technologien und Features, haben die Designer bei Columbia auch bei ihrer Daunenjacke nicht an Details gespart. Was uns besonders gut gefiel, sind die großen seitlichen Taschen, in die auch größere Gegenstände, wie etwa eine gefaltete Regenhose passen. Beim Tragen mit geschlossenem Hüftgurt am Rucksack fanden wir die Taschen allerdings ein wenig zu tief platziert und der Hüftgurt saß direkt auf in den Taschen befindlichen Utensilien wie Smartphone und Schlüssel auf. Ebenfalls ihrer eher modischen Ausrichtung geschuldet ist unserer Ansicht nach die kleine Kapuze, die es nicht wirklich ermöglicht einen Helm darunter zu tragen. Die Anpassung derselben klappte mit den zahlreichen Kordelbändern allerdings problemlos.

Einsatzzweck

Die hervorragende Wasserdichtigkeit verbunden mit im Vergleich zur Konkurrenz relativ geringen Wärmeisolierung, prädestiniert die Columbia Outdry EX Gold im Test für Gegenden in denen of wechselhaftes oder nasskaltes Wetter vorherrscht. Wir fanden sie ideal für ausgedehnte Spaziergänge an kühlen Tagen. Hier kann man auch bei unsicherem Wetter ohne Rucksack und extra Hardshelljacke losziehen. Auch auf dem Weihnachtsmarkt oder beim Berufspendeln beruhigt die Columbia Daunenjacke ungemein, da man sich keine Gedanken mehr über „Wasserschäden“ machen muss. Auf klassische Trekking und Mehrtagestouren würden wir die Outdry nicht mehr mitnehmen, hier ist sie zu voluminös, etwas steif und führt das Zwiebelschalenprinzip etwas ad absurdum. Eine zusätzliche Hardshell wird dann in Bezug auf Nässeschutz zwar nicht mehr benötigt, allerdings hat man auch keine Möglichkeit mehr beim Bergwandern im Nieselregen die Daunenjacke auszuziehen um sich nicht von innen nass zu schwitzen.


Fazit

Die Columbia Daunenjacke Outdry Ex Gold hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck in unserem Test. Einerseits ist ihre Wasserdichtigkeit genial und behebt einen der Hauptschwachpunkte von Daunenjacken, auf der anderen Seite schrumpft der Einsatzbereich aufgrund dieser Spezialisierung eher als dass er sich ausweitet. Für Stadt und Freizeit durchaus Sinn machend, ist die Columbia Outdry fürs Bergwandern und Trailhiking eher weniger praktisch.

Aktuelle Preise Columbia Outdry Ex Gold

Columbia Outdry Ex Gold Test, (c) outdoormaniacs.de

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