Marmot Kompressor 18 Daypack im Test
Hersteller: Marmot
Modell: Kompressor 18
Volumen: 22 Liter
Gewicht (gemessen): 270 Gramm
UVP: 57 €
Unser Urteil
Der Marmot Kompressor 18 Daypack fällt in diesem Test etwas aus dem Rahmen. Dies betrifft einerseits die eher spartanische Polsterung und die auf das Nötigste reduzierte Ausstattung, andererseit aber auch das sensationell niedrige Gewicht das fast ein halbes Kilo unter dem der anderen Kandidaten liegt. Dementsprechend sehen wir auch den Einsatzzweck des Marmot Kompressor. Er ist ein idealer Tagesrucksack wenn er mit nur wenig Gewicht gepackt wird. Unsere Empehlung ist ihn als zweiten Rucksack beim Backpacking zu verwenden. Er kann als Packsack für Wäsche oder Schlafsack dienen und ist bei einer Tageswanderung jederzeit als zusätzlicher Rucksack zur Stelle. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe und das bei einem sehr fairen Preis von knapp über 50 €.
Ausstattung
Der Marmot Kompressor 18 verfügt weder über eine Rückenpolsterung, noch über einen Hüftgurt. An der Rückenseite befindet sich lediglich eine dünnes Panel aus flexiblem Plastik. Der Gesamte Rucksack verzichtet auf aufwändige Unterteilungen und besteht lediglich aus einem großen Hauptfach. Ein Kordelzug schliesst den oberen Rand des Kompressor 18, eine Top Klappe macht ihn zudem wetterfest gegen leichten Regen. Alles in Allem ähnelt der Kompressor, wie der Name andeutet, in vielen Belangen einem Kompressionssack. Die Schultergurte hingegen sind dünn aber qualitativ hochwertig gepolstert und auch mit Lüftungschschlittzen versehen.
Gewicht
Mit den von uns gemessenen 270 Gramm ist der Marmot Kompressor mit deutlichem Abstand der leichteste Tagesrucksack im Test. Wer nur leichtes Gepäck mitnimmt und auf über 800 Gramm Rucksack Eigengewicht verzichten möchte greift zum Marmot.
Komfort
Mit dem Komfort des Marmot Kompressor 18 hatten wir im Test unterschiedliche Erfahrungen. Bei leichtem und überwiegend weichen Gepäck wie etwa Regenjacke, Pullover und Tagesproviant war der Marmot sensationell bequem zu tragen. Bei schwererem Gepäck, wir haben Trinkflaschen und Trinkblasen getestet, ist er auf längeren Touren nicht mehr ganz so komfortabel, was vor allem am fehlenden Hüftgurt liegt der Gewicht aufnehmen und verteilen könnte. Allgemein ist der Marmot Daypack sensibel was die art des Packens angeht. Wie bei allen Rucksäcken ohne oder mit dünnem Rückenpanel sollte man einige Kniffe beachten. Polsternde Gegenstände sind idealerweise nahe am Rücken verstaut (gefaltetes Sitzkissen, Regenjacke, etc.) und sorgen so für angenehme Polsterung. Härteres und spitzes Packgut wie Trinkflaschen und Kamera werden besser auf der Ausenseite verstaut.
Obwohl der Marmot Kompressor eng am Rücken anliegt fanden wir ihn dennoch relativ gut belüftet. Dies liegt zum einen an der relativ kleinen Kontaktfläche am Rücken die wenig Schweißbildung zulässt und zum anderen an den sehr gut luftdurchlässigen Schultergurten. Wer mit leichtem Gepäck unterwegs ist wird den Kompressor 18 sehr komfortabel finden und ihn kaum auf dem Rücken merken. Unserer Erfahrung nach ist er bis zu einem Packgewicht von 2-3 Kg der perfekte Begleiter für Tagestouren, wird schwerer gepackt oder ein Hüftgurt benötigt empfehlen wir Euch zu Osprey Talon oder Northface Litus zu greifen.
Vielseitigkeit
Obwohl der Marmot Kompressor auf ein Minimum an Ausstattung reduziert ist, prädestiniert er sich für einen weiten Eisatzbereich. Seine Vielseitigkeit definiert sich vor allen Dingen über seine diversen Einsatzmöglichkeiten. Vor allem das leichte Gewicht und das geringe Packmaß eignet er sich ideal als Zusatzrucksack für den Gipfelsturm, während der schwerere Wanderrucksack auf der Hütte verbleibt. Er ist stark wasserabweisend und kann somit gut als Packsack eingesetzt werden.
Benutzerfreundlichkeit
Der Kompressor 18 Daypack ist extrem simpel zu handhaben und erfordert aufgrund des sehr reduzierten Designs mit nur einem zentralen Fach keine Fachkenntniss im Gurte binden. Das Packen mit Kleidungsstücken könnte einfacher und schneller nicht von der Hand gehen, reinstopfen, zumachen. Einzig das Packen mit harten Gegenständen erfordert etwas Sorgfalt, soll ein Durchdrücken in den Rücken verhindert werden (siehe Kapitel „Komfort“). Obwohl nicht explizit regendicht, blieb unsere Kleidung auch nach mehreren kurzen Schauern trocken, für längere Exposition ist aber ein extra Regencover zu empfehlen.
Verarbeitung
Verglichen mit den schwereren Tagesrucksäcken im Test verwendet Marmot beim Kompressor 18 deutlich dünneres Material. Trotz harten Einsatzes im Gebirge konnten wir, zumindest nach einer Saison, keine Schwachpunkte ausmache. auch Entlangstreifen am Fels und Benutzung als Kopfkissen auf verkarstetem Kalkstein hinterließen keine Löcher, sondern nur kleine, weisse Schrammen. Die Verarbeitung von Nähten und auch die verwendeten Polstermaterialien an den Schultergurten sind hervorragend. Marmot verzichtet auf eine Bodenplatte und sogar auf eine Dopplung des Materials an dieser Stelle, allerdings lässt auch hier Kontakt mit feuchtem Gras oder nassem Fels kein Wasser ins Innere.
Einsatzzweck
Wie Eingangs erwähnt ist der Marmot Kompressor 18 ein ultraleichter Tagesrucksack der vor allem beim Wandern mit leichtem Tagesgepäck viel Spaß macht. Er kann fast alles, vom Zweitrucksack beim Backpacking, ultralight Daypack und komfortablem Einkaufsrucksack bis hin zur Sporttasche. Für Ein- oder Mehrtagestouren bei denen mehr als 2-3 Kg mitgenommen werden sollen würden wir aufgrund der fehleneden Rückenunterstützung und der nicht vorhandenen Hüftgurten zu einem stabileren Modell greifen.
Fazit
Ultraleicht und kompakt, der perfekte Begleiter für Gewichtsfetischisten die mit wenig Gepäck auf Tagestour gehen wollen. Gute Verarbeitung und bedingte Wasserfestigkeit machen einen universellen Begleiter aus ihm der auch in der Stadt eine gute Figur macht. Weniger Geeignet bei schwerer Bepackung und Mehrtagestouren.
Marmot Kompressor 18 am günstigsten bei folgenden Anbietern
Test Marmot Kompressor 18, (c) outdoormaniacs.de
Die Rucksäcke wurden von uns speziell für diesen Test gekauft. Wir nehmen keine Produktsamples von Herstellern an um bestmögliche Objektivität zu gewährleisten.