Rab Firewall Test

günstige hardshelljacke

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Rab Firewall Test

Hersteller: Rab
Modell: Firewall
Gewicht in M: 490 Gramm
Ausführungen: Damen/ Herren

Unser Urteil

Rab setzt bei seiner Firewall Jacket nicht auf Gore Tex, sondern auf eine Pertex Shield +3L Membran. Das Tragegefühl der Rab Firewall ist durch das, trotz Wasserdichtigkeit, leicht elastische Material phänomenal und deutlich kuscheliger und auch akustisch ruhiger als bei den steiferen Gore Tex Pro Membranen. Auch bei den Belüftungsoptionen lässt die Rab Firewall im Test nichts anbrennen und überzeugt mit großen Achselbelüftungen die bis weit in die Arme hineinreichen und einem zwei Wege Frontreißverschluss. Wo Licht ist, da ist auch, zumindest ein bisschen, Schatten: Beim Wetterschutz zeigte die Rab Firewall leichte Schwächen. Zwar ließ die Pertex Shield Membran zu keiner Zeit Wasser durch, allerdings war die wasserabweisende Beschichtung des Stoffes an den viel beanspruchten Stellen unter den Rucksackgurten und an der Hüfte schon nach relativ kurzer Zeit unwirksam und das Obermaterial saugte sich voll und verringerte die Atmungsaktivität. Während für den normalen Berwanderer die Kapuze sehr gut funktionierte, hätten wir uns diese für die Verwendung mit Helm etwas länger gewünscht. Ein weiteres kleines Manko, was aber unserer Meinung nach in Anbetracht des sehr günstigen Preises durchaus verkraftbar ist, ist das im Vergleich zur Konkurrenz etwas erhöhte Gewicht.

Die Rab Firewall ist auf jeden Fall eine Kaufempfehlung für alle die ein hochwertiges und durchdachtes Produkt zu einem günstigen Preis suchen. In einigen Disziplinen wie dem Tragekomfort und der Atmungsaktivität hält es locker mit den teureren Gore Tex Jacken mit oder übertrumpft diese sogar, bei professionellem Einsatz in extrem widrigen Wetterbedingungen würden wir gegebenenfalls eher zu einer Gore Tex Pro Membran greifen, zumal hier mehr Erfahrungswerte zur Dauerhaltbarkeit vorliegen. Ansonsten funktioniert die Rab Firewall mit Pertex Shield Membran hervorragend und ist fast schon ein Schnäppchen unter den Hardshell Jacken.

rab gore tex jacke rab hardshell testWetterschutz

Eine Erkenntnis aus dem Rab Firewall Test war, die Pertex Shield Membran ist kein leeres Marketingversprechen, sie hielt uns ebenso trocken wie die deutlich teureren Jacken mit Gore Tex Pro Membranen. Wasserdichtigkeit bei flexiblem Stoff ist eine noch relativ neue Errungenschaft in der Outdoor Welt, aber bei der Rab Firewall funktioniert sie ausgezeichnet. Was wir weniger überzeugend fanden war die wasserabweisende DWR Beschichtung der Firewall, diese war nicht sehr effektiv und schon nach kurzer Zeit perlte das Wasser nicht mehr ab. Wie gesagt, dies beeinträchtigt nicht die Wasserdichtigkeit, da die darunter liegende Membran dicht ist, aber es beeinflusst die Atmungsaktivität. Ist der Oberstoff vollgesogen kann der Gasaustausch nicht mehr optimal stattfinden.

Als sehr positiv empfanden wir die angenehm lang geschnittenen Ärmel und den langen Hüftsaum, die auch beim Klettern und Strecken der Arme über Kopf genug Schutz boten. Lediglich die Kapuze könnte für die Verwendung mit Helm etwas größer sein und der Kragen bei Sturm noch etwas enger schließen. Zugegebenermaßen sind die beiden letztgenannten Punkte vor allem bei extremem Einsatz in den Bergen relevant und spielen beim Wandern eine weitaus weniger kritische Rolle.

Gewicht

Die Rab Firewall war mit von uns in Größe M gemessenen 490 Gramm eine der schwersten Jacken im Test. Mehr Gewicht geht meist auch mit erhöhter Robustheit einher und so ist es auch bei der Rab. Wer die Jacke meist anhat und nicht primär im Rucksack als Backup für Regen herumträgt ist mit der Rab trotz ihres Gewichts nicht schlecht bedient. Wer Mehrtagestouren bei vorwiegend schönem Wetter macht und Wert auf ein möglichst niedriges Gewicht legt, der sollte sich die ebenfalls sehr günstig gepreiste aber mehr als 150 Gramm leichtere Outdoor Research Interstellar anschauen.

Bewegungsfreiheit und Passform

In Punkto Bewegungsfreiheit war die Rab Firewall im Test gleich aus zweierlei Gründen einer unserer Lieblinge. Zum einen ist, wie eingangs erwähnt, das Material inklusive Membran leicht dehnbar, zum anderen ist die Firewall nicht so extrem körperbetont geschnitten wie einige der Konkurrenten. Neben guter Beweglichkeit vertragen so auch die Taschen etwas mehr Inhalt ohne direkt ausgebeult zu wirken. Glücklicherweise fällt das Volumen aber auch nicht zu extrem aus, so daß es die Sicht nach unten beeinträchtigen würde. Ebenfalls interessant ist, dass die Rab Firefall schön leise ist und nicht so stark knistert wie Modelle mit der steiferen Gore Tex Pro Membran.

Belüftung und Atmungsaktivität

Wenn der Oberstoff der Rab Firewall im Test nicht nass war, fanden wir dass sie eine der atmungsaktivsten war. Das führen wir auf die Pertex Shield + Membran zurück, die in dieser Disziplin den Modellen mit Gore Tex Pro in nichts nachsteht. Zu der ohnehin hervorragenden Atmungsaktivität der Pertex Membran kommen noch die riesigen Belüftungsreißverschlüsse entlang der Arme hinzu. Diese reichenbis zur Mitte der Unterarme und sind die längsten überhaupt im Testfeld, allerdings mochten wir im outdoormaniacs.de Testteam lieber Zipper die am Körper ein Stück weiter nach unten verlaufen, wie z.B. bei Arcteryx, North Face oder Mammut. Weitere Details wie der von unten zu öffnende Reißverschluss tragen ebenfalls zu einer guten und vor allem nach Bedarf sehr variablen Belüftung bei. Diese Features gepaart mit der tollen Membran machen die Rab Firewall vor allem für „Schnell-“ und „Vielschwitzer“ interessant, die auch mal die Arme zum Abdampfen komplett herausnehmen können.

Ausstattung

Die Rab Firewall hat uns mit einer Vielzahl an innovativen Details begeistert. Neben den langen Armbelüftungen fanden wir auch den Klettverschluss zum Halten der aufgerollten Kapuze hilfreich, so dass diese bei starkem Wind nicht umher flattert. Dies ist zum Teil auch dem weicheren Material gezollt, während die steiferen Gore Tex Pro Kapuzen dies ohnehin nicht benötigen. Ebenfalls interessant, vor allem in tiefem Schnee, ist die Möglichkeit die Rab mit den innen liegenden Druckknopflaschen mit den Gürtelschlaufen der Hose zu verbinden. Das minimiert nicht nur den Eintritt von Wind und Schnee, sondern verhindert auch effektiv ein mögliches Hochrutschen der Jacke bei Arbeiten über Kopf.

Auch bei der Komfortausstattung hat Rab nicht gespart, so ist zum Beispiel die Innenseite des Kragens mit weichem Microfleece bedeckt der für angenehmen Hautkontakt sorgt. Es gibt reichlich und sinnvoll platzierte Taschen in die die Hände sogar zum wärmen gesteckt werden können, auch keine Selbstverständlichkeit bei den sehr technischen Modellen. Bei den Kordelzügen könnte Rab unserer Meinung nach noch etwas nachbessern und diese in der Bedienbarkeit, vor allem mit Handschuhen, auf ein ähnliches System wie sie etwa bei Patagonia oder Arc´teryx vorzufinden sind umrüsten.

Rab Firewall TEst review

Einsatzzweck

Wir sehen die Rab Firewall vor allem dort perfekt eingesetzt, wo bei kaltem Wetter ein Maximum an Bewegungsfreiheit gefragt ist, wie etwa bei Klettern oder Skifahren. Hier spielt sie den Trumpf des elastischen Stoffs und der hervorragenden Bewegungsfreiheit voll aus. Etwas weniger geeignet ist sie für Einsätze im Dauerregen, vor allem bei etwas wärmeren Temperaturen. Hier störte uns die unzureichende Imprägnierung, die zwar wie schon betont nicht die Wasserdichtigkeit, aber die Atmungsaktivität beeinträchtigt. Für lange Sommertrecks bei Dauerregen in Schottland oder Irland also ggf. lieber zu einer anderen Hardshelljacke greifen.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Rab Firewall ist phänomenal und eine Empfehlung für alle die eine Top Jacke zu einem günstigen Preis suchen. Sie kostet nur etwa die Hälfte manch extrem teurer Modelle und bietet für eine Vielzahl an Nutzern und Einsatzzwecken sinnvolle Features und gute Qualität und lässt finanziell Spielraum für ein paar zusätzliche Tage Hüttenübernachtungen mit Frühstück in den Alpen.

Fazit Rab Firewall Test

Die Rab Firewall empfiehlt sich nicht nur durch ihren überaus günstigen Preis, sondern wartet auch noch mit ihrer tollen Bewegungsfreiheit und Flexibilität auf. Sinnvolle Ausstattungsdetails und gute Atmungsaktivität machen die Rab Jacke zu einer soliden Wahl, vor allem für den Allroundeinsatz. Lediglich wer viel in schlechtem Wetter aktiv ist sollte die Rab aufgrund der wenig effektiven DWR Beschichtung, mit Helm etwas kurzer Kapuze und des nicht ganz so eng schließenden Kragens meiden. Alles in allem eine tolle, bequeme Jacke zu einem überaus fairen Preis.

Rab Firewall kaufen

Rab Firewall Test, © outdoormaniacs.de

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